bookmark_borderSäckchen, Säckchen

Noch 94 Tage bis Weihnachten

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Säckchen, Säckchen – was wirst du wohl bringen?
Was verbirgt sich in dir an gar wunderlich‘ Dingen?
Ist es wieder Schokolade?
Ein kleines Glas mit Marmelade?
Ein Puppenschuh? Ein Spielzeugtier?
Ach bitte Säckchen, sag es mir!

Suchwort: synthetic + christmas
Zeit: 1:16

bookmark_borderTurkey für Anfänger

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„Kinder! Essen!“ ruft Frau Connor
und stellt das Essen auf den Tisch.
Ein dicker Truthan dampft im Safte
und bruzelt herrlich lecker frisch.

Die Kinder eilen aus den Zimmern
und setzen festlich sich drumrum.
Wer diesem Festtagsessen fernbleibt,
bleibt nicht nur hungrig, er ist dumm.

Nur zu Christmas gibt es hier
totes Tier, sonst nicht mehr.
Connors essen sonst vernünftig
– sie sind Vegetari-er.

Zeit: 5:34

Suchworte: turkey + christmas

bookmark_borderSchimmer

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Sie liebten sich am Weihnachtsfest,
am Baume brannten Kerzen,
der schimmernd helle Kerzenschein,
erwärmte ihre Herzen.

Sie schworen ew’ge Liebe sich
und um das zu zeigen
verschlossen sie ein Liebenschloss,
in dem Schlösserreigen

der dort schon hing, von anderen
auf der Brücke dort am Strand
den Schlüssel warfen sie ins Meer
im Winterschnee und Hand in Hand.

Jetzt schneit es wieder an der See
das Schloss hängt hier noch immer
wie die Geliebte damals hieß,
da hat er keinen Schimmer.

Suchworte: padlock + christmas

Zeit: 9:07

bookmark_borderDer Weihnachtsteddy

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Es steht am kalten Straßenrand
der Weihnachtsteddybär
und winkt mit seiner linke Hand
die vielen Kinder her.

Hier holt sich heut ein jedes Kind
– egal ob klein, egal ob groß –
ein Kuscheltier – wenn es eins find‘ –
drum ist hier heut viel los.

Auch die kleine Anne will
ein‘ neuen Freund hier suchen
mit dem sie laut oder auch still
trinkt Puppentee mit Kuchen.

Ein kleines Nashorn, ganz aus Stoff,
zieht sie aus dem Regal.
Die Augen lieb, das Horn recht schroff,
doch hat sie keine Wahl:

In dieses kleine dicke Tier
hat sie sich grad verliebt.
Wie schön, dass wer zuviel hat, ihr
dies nette Tierchen gibt.

Zusammen laufen sie nach Haus
Ganz glücklich ist die Anne
Das Nashorn stellt sich nachher aus
unter der Weihnachtstanne.

Suchwörter: benefit + christmas
Zeit: 8:01 Minuten

bookmark_borderKugeln

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Es bestand aus 10 Kugeln, dieses Set. 10 glitzernde Christbaumkugeln in grün, rot und einem silbrigen Gold – jede unterschiedlich verziert.
Er zog die Handschuhe aus als er sich in die Pappschachtel zurücklegte in der er sie bekommen hatte. „Schöne Stücke“, dachte Karl, „ich kann mir vorstellen, dass sie einen guten Preis bringen.“ Er klebte noch den grünen Zettel mit der Nummer 78 an die Kisten und legte sie zu den anderen Auktionaten auf den Rollwagen.
Am nächsten Tag war der Andrang mäßig. Es war Anfang September, die Sonne schien noch warm und die meisten Leuten hatten heute mehr Lust auf ein Eis am Marktplatz – und nicht auf eine Auktion in Karls recht dunkler Auktionshalle. Aber etwa 20 Menschen hatten auf den alten Lederstühlen platzgenommen.
Die Auktion verlief dementsprechend ruhig aber mäßig. Die meisten der Auktionate brachten weniger als Karl erhofft hatte. Ledigliche das hölzerne Spielzeugauto erzielte mit 120 Euro einen Spitzenpreis, der dreimal so hoch war wie die Summe die Karl geschätzt hatte.
Die Nummer 77, eine kleine goldene Puppe mit schwarzen Haaren ließ sich nur schleppend versteigern. Sie kunsthistorisch interessant – das wusste aber heute niemand hier zu schätzen – aber sie war einfach so hässlich, dass Karl es niemandem übel nahm, nicht mitzubieten. Als sein Hammer das dritte Mal auf den Tisch knallte stand das letzte Gebot bei 53 Euro.
Jetzt waren die Christbaumkugeln an der Reihe. Karl startete mit 20 Euro. Ein alter Herr in schwarzem Sakko in der vorletzten Reihe hob gleichgültig die Hand. Karl blickte in die Runde. Niemand regte sich. Weihnachten war noch so weit weg. Karl wartete, zählte bis 30 wie er es immer tat und setzte dann an: „Zum Ersten“, nochmal zählen, bis 5, „Zum Zweiten“, … 1… 2.. da ein Knarzen …3 … 4… „25! 25 Euro!“ rief eine Stimme. Karl sah auf. Durch die Tür war gerade in diesem Moment eine junge Frau getreten, helle Schuhe, rotes Kleid. Karl freute sich, dass es ein neues Gebot gab. „30!“ rief jetzt der Mann der das erste Gebot abgeben hatte und ein wenig ärgerlich schaute. „50“ erhöhte die junge Frau. Karl, der es sonst nicht mochte, wenn die Bieter miteinander kommunizierten statt ihn ihre Handzeichen kommentieren zu lassen, ließ sie gewähren. Hier ging irgendetwas Seltsames vor. Und tatsächlich entbrannte ein harter Bieterstreit – bis die Kugeln schlussendlich für 345 Euro an die junge Frau gingen.
Als Karl eine Stunde später die Kugeln ein letztes Mal in die Hand nahm um sie der Frau auszuhändigen, fragte er: „Warum geben sie so viel Geld für ein paar alte verstaubte Christbaumkugeln aus?“ „Nun,“ antwortete die Frau und lachte verlegen, „ich mag Weihnachten. Vor allem im September. Und diese Kugeln sind etwas Besonderes. Das spüre ich einfach.“
Sie nahm die Schachtel mit den Kugeln und ging. Erst als die Tür hinter ihr zugefallen war merkte Karl, dass die Frau eine der Kugeln vergessen hatte. Die einzige, die nicht wirklich kugelförmig war, sondern unten spitz zulief. „Tja“, dachte Karl, „vielleicht mag ja auch ich Weihnachten im September.“, sprach es und hängte die Kugel an seine alte silberne Schreibtischlampe.

Suchwörter: judge + christmas

Zeit: 18 Minuten