bookmark_borderWeihnachtsliedergeläuter

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Trallalalala,
Weihnachten ist da!
Wir singen heiligstille Lieder,
die gleichen immer immer wieder.

Wie treu sind deine Liederblätter,
es klingelt klingeling ein Glöckchen,
mit Kinderstimmchen klingt‘ noch netter,
statt Rock singt man nur Schneeflockröckchen.

Froh und munter muss es sein,
auf dass sich Tochter Zion freut,
Kommet ihr Hirten, stimmt mit ein,
die süßen Glocken sind geläut‘.

Singt ihr Christen alle gleich,
Sing, Knabe, sing ein lockeres H
Singt für Erd und Himmelreich,
geht durch ein Durwald jedes Jahr!

Ihr Kindlein kommt, besingt das Leben
und leiert altbekannte Lieder!
Auch morgen wird’s nix andres geben,
Es bleibt das gleiche immer wieder

Suchwort: hymn + christmas
Zeit: 22:14

bookmark_borderZitrone

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Es war die Zeit als die Winter noch lang und kalt, die Luft noch frisch und klar und das Essen eher knapp und ärmlich war. Da war ein Mann, den alle nur „Ole“ nannten, der in unserem Dorf ab und an auftauchte um dies und das zu verkaufen. Niemand wusste wo er herkam, niemand wusste, wie er wirklich hier. Wir nannten ihn nur „Ole“. „Da kommt Ole!“ riefen wir Kinder immer fröhlich, wenn einer von uns ihn entdeckt hatte, wie er mit dem großen Leinenen Sack auf dem Rücken über die Rosenhügel kam, der sich an unser Dort in Richtung Stadt anschloss. Er kam immer über den Hügel, obwohl die Straße oder besser gesagt der Weg zur Stadt anders verlief.
In dem Sack den er stets auf dem Rücken trug, hatte er alles, was man brauchen konnte um zu jener Zeit das Leben ein wenig lebenswerter zu machen: wohlriechende Seife, besonders robuste Zündhölzer, Messer, Geräucherte Wurst, Karottensamen, Blechautos, Handbesen, Tinte, Silberlöffel, Hüte, machmal ein lebendiges Huhn, Lippenstift, Emailletassen und und und. Man wusste nie was er beim nächsten Mal dabei haben würde. Wenn einem etwas gefiel tat man gut daran, es direkt zu kaufen, denn Ole brachte ganz selten Dinge zweimal mit.
Nun war es tatsächlich einmal einer dieser langen und kalten Winter, als Ole wieder ins Dorf kam, die Nase blau, die Finger nur mit ein paar löchrigen Handschuhen bedeckt und auch schon vor Kälte blassrot angelaufen, stiefelte er den Rosenhügel hinunter durch den tiefen Schnee. Zumindest an Tagen wie diesen könnte er doch wenigstens mal die Straße nehmen. Aber dann wäre es nicht Ole gewesen. Es war vier Tage vor Weihnachten und Ole sah mit seinem zotteligen braun-grauen Bart und der Mütze fast aus als wäre er ein winterlicher Waldgeist.
Sein Sack war dieses mal erstaunlich leer. Als er bei uns in der Stube saß – meine Mutter hatte ihm eine warme Milch und einen Platz auf unserer Küchenbank, ganz an am Herd, angeboten, schüttete er aus was er noch im Sack hatte. Eine Zwiebel, eine Packung Zündhölzer, einen Tannenzapfen, eine einzelne Silbergabel – und eine Zitrone.
„Na, das ist ja nicht mehr viel, Ole.“ scherzte meine Mutter, während Sie ihm die Tasse mit Milch reichte.
„Das letzte was ich habe.“, sagte Ole. Aber das muss ich alles noch verkaufen, sonst ist mein Weihnachtsfest verloren.“ sagte Ole mit traurigem Gesicht. Er war normalerweise ein fröhlicher Mensch, der gerne lachte. Aber wenn er einmal traurig war, dann war er richtig traurig. Aber so wie an jenem Tag, hatte ich ihn noch nicht erlebt. Irgendetwas schien ihm auf der Seele zu liegen. Auch meine Mutter nahm wahr, dass es Ole ein ernstes Anliegen war, seine Waren noch unter die Leute zu bringen. Und da wir vor ein paar Tagen eine Gans verkauft und noch etwas Geld davon aufgehoben hatten, drückte meine Mutter Ole jetzt einen Teil des Geldes in die Hand uns sagte: „Ich kaufe alles. Hab ein schönes Weihnachten, Ole.“ Oles Augen strahlten. Er war jetzt von einer ganz neuen Energie erfüllt, trank seine Milch aus. Verabschiedete sich freundlich, aber mit einer seltsamen Langsamkeit die seine Abschieds-Gesten begleitete und verschwand aus der Tür, hinaus in den kalten Schnee.
Vier Tage später kochte meine Mutter ein herrlichen Weihnachtsgericht aus den Lebensmitteln ihres Ole-Einkaufs: Huhn mit Zwiebeln und Zitrone. Es schmeckte vorzüglich. Wir saßen in der Stube und meine Mutter erzählte der anwesenden Familie, wie sie an die Zitrone gekommen war – die in diesen Zeiten etwas wirklich exotisches ware, das es fast nicht gab. Wir freuten uns an der Geschichte und ich dachte an Ole.
Als der lange Winter, der sogar für die Zeiten damals ungewöhnlich kalt war, vorbei war und es Frühjahr wurde, wartete ich ungeduldig auf Ole um ihm zu berichten wie köstlich die Zitrone zu dem Weihnachtsbraten geschmeckt hatte.
Es wurde März, April und Mai. Aber Ole kam nicht. Auch im Sommer nicht. Und auch als es Winter wurde, blieb der Schnee auf dem Rosenhügel unberührt.
Am Tag vor Weihnachten ging ich mit Lisa zum Schlittenfahren auf den Hügel. Als wir auf der Kuppe standen sagte Lisa „Schau mal.“ An einem niedrigen Ast einer Tanne hin ein Leinensack. Aber Ole blieb verschwunden.

Zeit: 22 Minuten, 46 Sekunden
Suchworte (freepik): crisps + christmas.

bookmark_borderDer Weihnachsstern

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90 Tage bis Weihnachten

Er hängt am Fenster
tagaus und tagein,
vertreibt die Gespenster
mit goldenem Schein.

Er ist der Bote,
in dunkelster Nacht.
Er leutet, der Rote,
aus Pappe gemachte.

Er zeigt, es ist wieder
bals schon so weit.
Es tönen die Lieder
voll Liebe. Es schneit.

Er hat fünf Zacken
die strahlend er spreizt.
Drin‘ wird gebacken,
im Ofen, der heizt.

Er bringt das Glänzen
ins Dorf, in die Stadt,
zeigt, dass keine Grenzen
das Himmelszelt hat.

Er leuchtet das Lichte
der Vorweihnachtszeit.
Im Kindergesichte
macht sich Vorfreude breit.

Er freut sich zu Weihnacht‘
dann meint er zu träumen,
denn er strahlt in Eintracht
mit den Weihnachtsbäumen.

Er wird dann dunkel
wenn alles vorbei ist
man räumt das Gefunkel
auf den Speicher – wo frei ist.

Er schläft jetzt dort, hinter
Lametta versteckt.
Bis im nächsten Winter
man ihn wieder weckt.

Suchworte: lamp + christmas

Zeit: 23 Minuten 55 Sekunden