bookmark_borderBabyweihnachten

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Da steht er – wackelig noch zwar –
doch wartend an der Tür.
Und blickt nach draußen, winterlich
ich es nämlich schon hier.

Das ist für ihn der erste Schnee,
den er so richtig sieht,
er merkt, heut ist es nicht wie sonst,
er wartet, was geschieht.

Dann leuchtet es im Zimmer hell,
und woher kommt der Baum,
die stehen doch sonst draußen nur.
Ist das vielleicht ein Traum.

Ein Glöckchen schellt, es wird gesungen,
und alle Großen lachen.
Und was wollen die denn bloß
mit all den Kisten machen.

Jetzt raschelt es hier wunderlich,
da wird Papier zerrissen.
Da macht er mit! Und die Reste
werden von ihm zerbissen.

Er hält was buntes in der Hand,
es rasselt und macht Töne,
und geht nur ganz ganz schwer kaputt,
das ist dabei das schöne.

Endlich ist es dann vorbei,
es wird still aufgeräumt.
Ihm fallen gleich die Augen zu,
mal sehen, was er träumt.

Alternativtitel: Hundeweihnachten

Suchworte: mat + christmas
Zeit: 11 Minuten, 20 Sekunden

bookmark_borderWeihnachtsmann second hand

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Sie standen dort im Schaufenster,
schon ein ganzes Jahr.
Stiefel, rot, mit weißem Pelz,
sogar ein ganzes Paar.

Sie waren weit entfernt von neu,
sehr stark abgenutzt,
doch strahlten dennoch irgendwie,
und waren frisch geputzt.

Ich kaufte sie mir für den Schnee,
der damals g’rade fiel,
obwohl sie überhaupt nicht passten,
auch nicht zu meinem Stil.

Zu hause zog ich sie gleich an,
die Füße, sie zu wärmen,
gleich darauf begannen Sterne,
um meinen Kopf zu schwärmen.

Mir wuchs ein Bart, ein weißer gar,
mitten ins Gesicht,
Und mein damals braun-schüttres Haar,
wurd‘ weiß und wieder dicht.

Auch mein Bauch wuchs – zwar nach vorn,
und auch in die Breite,
während draußen vor dem Fenstern,
er weiß war und stark schneite.

Mein Mantel färbte sich bald rot,
mit einer weißen Borte,
und meine Hose wurd‘ auch rot,
von derselben Sorte.

Ich begann dann zu verstehen,
es waren Zauberschuhe,
und seit diesem Augenblick,
ist’s aus mit meiner Ruhe.

Ich bin zum Weihnachtsmann geworden,
so geht wohl dieses Spiel,
und das, nur weil mir dieses Paar
von Stiefeln so gefiel.

Der Träger dieser Stiefel wird,
zum Weihnachtsmann verwandelt,
und bleibt es dann fünf Jahre lang,
da wird nicht verhandelt.

Nach diesen Jahren kann man erst,
sich von den Stiefeln trennen,
und wieder durch den Winterschnee,
in eignen Schuhen rennen.

Für mich, da ist’s nun auch soweit,
die Steifel zieh ich aus,
und gehe endlich wiedermal,
als „ich“ aus meinem Haus.

Ich bring die Stiefel jetzt weit weg,
dort wo mich keiner kennt,
verkaufe sie einem Geschäft,
natürlich „second hand“.

Auf dass sie wieder schon sehr bald,
neue Füße zieren,
von einem ahnungslosen Kerl,
dem die Füße frieren.

Suchworte: second + christmas
Zeit: 12 Minuten, 3 Sekunden

bookmark_borderKlo du fröhlicher

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Wenn die Völlerei vorbei ist,
doch der Darm dann noch nicht frei ist,
hilft – ich sag’s in einem Wort –
nur der Gang noch zum Abort.

Manch einer kommt bei mir ins Stutzen,
will er dort auch Papier benutzen.
Denn zur Weihnacht hängt dort fein
Papier mit passendem Design.

Bedruckt mit weihnachtlichen Dingen,
soll das Papier dort Freude bringen.
Die Sternlein glänzen golden fein,
doch lange bleiben sie nicht rein.

Ein Weihnachtsmann lacht „Hohoho,
ich wisch dir gleich mal deinen Po.“
Mit Nadeln drohen dann die frechen
Tannen hinten rein zu stechen.

Und eine Kerze warnt zum Spaß,
denk dran, ich entzünde Gas.
Doch das ist all nur Fantasie,
passieren tut das freilich nie.

Doch bleibt damit Weihnachten so
auch lustig – sogar auf dem Klo.

Suchworte: toilet paper christmas
Zeit: 13 Minuten, 21 Sekunden

bookmark_borderBrüsseler Winter

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Auf Schnee muss man hier lange warten,
wenn er fällt, dann nur ganz sacht,
und in einem Winter, einem harten
bleibt er sogar mal eine Nacht.

Das Wetter ist hier eher nass,
und grau ganz ungemütlich,
Der Belgier hat trotzsem Spaß,
und tut sich an Pralinen gütlich.

Und auch die „Frites“ isst er im Winter,
wie eigentlich das ganze Jahr,
von der Friture und gleich dahinter,
trinkt er ein Kirschbier – ist doch klar.

So weihnachtet man sich voran,
auf Weihnachtsmarkt an Wochenenden,
mit Weihnachtswurst und wenn man kann
auch mal mit Handschuh’n an den Händen.

Und bunt beleuchtet trohnt der Turm
der am Grand Place beim Rathaus ist,
bei Schnee und Regen und bei Sturm;
und neben dran, ein Männchen pisst.

Zeit: 13 Minuten, 49 Sekunden
Suchworte: tower + christmas

bookmark_borderEiscreme

Es war zwecklos. Er hatte sein ganzes Geld in diesen Eiswagen gesteckt – mehr hatte er nicht. Und sonst auch nichts. Er musste also Eis verkaufen. Aber an eines hatte Jan nicht gedacht: An den Winter. Und im Winter kaufen Menschen kein Eis. Zu kalt, zu nass und auch überhaupt sind weniger Leute draußen – auf der Straße, in Park oder auf Festen – an all den Orten wo er im Sommer noch einen guten Umsatz gemacht hatte, fror er jetzt nur einsam in seinem VW, da niemand kam. Niemand wollte Eis kaufen. Nicht Vanille, nicht Stracciatella, nicht Erdbeer oder Mango. Im Oktober und sogar Anfang November hatte Jan noch Glück gehabt. Da hatte es ein paar warme Tage gegeben an denen er einige Kugeln hatte verkaufen können. Aber jetzt war es Dezember und das Eiswetter absolut vorbei.
Er stand vor dem Südtor des Nienstein-Parks, sah vereinzelt Menschen vorübereilen, die Mantelkrägen hochgeschlagen oder das halbe Gesicht in langen Schals verhüllt – so kalt und ungemütlich war es heute. Um ein Eis zu essen hätten sich die Menschen auch die Handschuhe ausziehen müssen – wer machte denn schon sowas.
Nein, heute sollte Schluss sein! Das war doch alles eine Schnaps-Idee mit der Karriere als Eisverkäufer. Jan beschloss, den gelben VW-Bus wieder zu verkaufen – oder zu verschenken notfalls. Er hatte genug von Eis, vom Frieren, von Waffel oder Becher von Milcheis oder Sorbet. Er würde einfach sein Studium wieder aufnehmen und abends in irgendeiner Neustadt-Kneipe jobben um über die Runden zu kommen. Bier und Cocktails waren wenigstens das ganze Jahr gefragt. Noch einmal blickte er in den Park, die kahlen Bäume, den See auf dem sich erstes Eis bildete, auf die Weihnachtsbeleuchtung, die über dem Tor aufgehängt war.
Dann ging er nach vorne, setzte sich auf den Fahrersitz und nahm den Autoschlüssel in die Hand. Er würde einfach nach hause fahren, sich mit einer heißen Tasse Tee ins Bett legen und einfach nichts tun bis dieses blöde und erfolglose Jahr um war. Auch Weihnachten sollte ihm gestohlen bleiben. Geld für Geschenke hatte er sowieso nicht mehr. Er könnte höchstens die angebrochenen Eis-Boxen verschenken. „Hier, für dich, dreieinhalb Liter altes Vanilleeis – Frohes Fest!“ Hah! Soweit war es mit ihm gekommen.
Gerade als er den VW starten wollte, klopfte es an die Scheibe des Verkaufsraumes.

Inspirationswort: ice cream
Zeit: 12:15

bookmark_borderEntenbraten

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Ui, war das lecker. Tim zerrupfte mit Genuss das Stück der Weihnachtsgans, das neben ein paar Erbsen, Möhren und Brokkoli auf seinem Teller lag. Weihnachten war großartig weil es Geschenke gab – das war klar. Aber er war auch Großartig wegen des Entenbratens. Tom liebte Entenbraten, aber nur einmal im Jahr, eben an Weihnachten, ließ sich sein Vater dazu hinreißen den Braten … zu braten. Der 23. Dezember war dafür exklusiv reserviert. Da wurde morgens eingekauft und nachmittags vorbereitet. Toms Vater bereitete dann die Marinade zu, aus Öl, mit Salz, Pfeffer und viel Knoblauch und Paprikapulver, in die die Ente über Nacht eingelegt wurde.
Am nächsten Morgen, dem 24. vormittags wurde, während Toms Mama mit Marie den Baum schmückte, die Ente gefüllt. Und Tom durfte helfen. Orangen, Äpfel, Zwiebeln kamen in den Entenbauch. Und Kräuter noch – Rosmarin zum Beispiel. Und dann ab in den Ofen für zwei bis drei Stunden. Dazu noch die Sauce, in die etwas echte Schlagsahne reinkam, und fertig war das Festessen. Das war Tradition und sollte immer so bleiben.
Nach dem Essen, zu dem auch Oma, Opa und Onkel Volker gekommen waren ging es in die Kirche und die Spannung auf die Bescherung stieg. Abends gab es dann endlich die Geschenke. Tom konnte es kaum erwarten und riß ein Geschenk nach dem anderem auf. Neben einem Lego-LKW, ein paar Socken, zwei CDs, einem Brettspiel, einer Playmobil-Figur und ein paar anderen Spielsachen bekam er auch etwas über das er sich besonders freute: Ein Buch mit Rezepten für Entenbraten! Wow! Das musste er direkt ausprobieren. Am besten gleich morgen.

Suchworte: pea + christmas
Zeit: 11 Minuten 52 Sekunden

bookmark_borderX-Mas Slip-slop

Wenn Slipper über Schneeschleim schlittern,
und wenn wir Winterwetter wittern,
lammfrom Lametta-Lamentierer,
Zimt und Zuckerzeug-Verzierer,
und Greise Krippengruppen krallen,
und unter bunten Tannen ballen,
wenn Glockenklang goldglitzernd klingt,
Maria durch ein Dornwald hinkt,
Dann, oh Tann, dann sag ich dir,
dann steht das Christkind vor der Tür.

Inspirationswort: Slipper
Zeit: 14:08

bookmark_borderDer Spatz und das Bonbon

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Es war ein ungewöhnlich warmer 22. Dezember Generell war der Winter noch nicht kalt gewesen, kein Schnee bisher, jedoch viel Regen. Als Larissa zu Schule ging, hatte sie eine Tüte Bonbons dabei, die sie am Vortag bei der Weihnachtsfeier ihres Kinderchores bekommen hatte. Jedes Kind hatte ein kleines Säckchen bekommen, gefüllt mit ein paar Süßigkeiten und Nüssen. Und dabei war diese Tüte mit Bonbons gewesen. Es waren keine ganz festen Bonbons, sie waren eher weich und klebrig. Eher Gelee-Bonbons.
Als Larissa also ihre Straße entlang lief, zur Bushaltestelle, holte sie die Tüte Bonbons aus der Tasche ihrer roten Winterjacke. Sie griff in die Tüte und angelte sich eines der Bonbons heraus. Gerade in dem Moment, in dem sie sich das Bonbon in den Mund stecken wollte, sah Lars sie. „Hey, Larissa“, reif Lars, der schon im Wartehäuschen der Bushaltestelle stand. Larissa schaut auf, vergaß für einen Moment das Bonbon und da war es auch schon passiert. Das Bonbon fiel ihr aus der Hand und landete auf den grauen Platten des Bürgersteiges. Larissa ärgerte das zwar ein wenig, sie verschwendete aber nicht viel mehr Gedanken an das Bonbon – sie hatte ja schließlich noch mehr davon. An der Bushaltestelle schob sie sich ein neues in den Mund, gab Lars auch eines ab und gemeinsam warteten sie auf den Bus. Der Bus kam bald, die Kinder stiegen ein und war wieder Ruhe an der Straße.
Die Geschichte könnte hier zu Ende sein. Jedoch kam sobald der Bus um die nächste Ecke gebogen war, ein kleiner Spatz angeflattert, landete auf dem Bürgersteig und hüpfte dort etwas herum. Plötzlich entdeckte er das Bonbon, das rot/grün schimmerte. Er hüpfte darauf zu, pickte danach mit seinem kleinen Schnabel und das Bonbon rutsche weg und drehte sich, so dass der Spatz es gar nicht recht zu fassen bekam.
Doch endlich schaffte er es, das Bonbon in den Schnabel zu nehmen. Er schmeckte auch einem Spatzen köstlich. Der Spatz wohnte zur Zeit in dem alten Nistkasten, der an der großen Birke der Ecke Kastanienstraße/Jakob-Hollstein-Weg hängt. Dorthin nahm der Spatz das Bonbon mit.
An Heiligabend schlug er es in Geschenkpapier ein, legte es unter den kleinen Tannenbaum und seine beiden Kinder freuten sich riesig über dieses tolle Weihnachtsgeschenk.

Suchworte: sparrow + christmas
Zeit: 11 Minuten, 33 Sekunden

bookmark_borderBis einer weint

62 Tage bis Weihnachten
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Sie stritten sich ums Festpaket
unter ihrer Tanne.
Rissen es schnell hin- und her,
der Leon und die Anne.

„Das ist für mich!“ schrie Leon laut,
da wackelten die Sterne.
„So ein Quatsch!“ schrie Anne schrill,
„ICH hätte es so gerne!“

So ging es noch minutenlang,
im Radio lief Heintje.
Doch half auch sein „Stille Nacht“,
nicht dass man sie vereintje.

Plötzlich riss Papier entzwei:
die Streithähne sie fielen
dadurch um und lagen dann
wild fluchend auf den Dielen.

„Ich kratze dir die Augen aus!“
rief Leon wild vor Wut.
Und Anne: „Ich brech dir den Arm –
soll’st seh’n wie weh das tut!“

So ging die Balgerei noch lang
bis beide schrecklich weinen.
Während am Baum und auf dem Tisch
die Weihnachtskerzen scheinen.

„So, jetzt ist Schluss“, sagt Anne dann,
„ich pack’s jetzt einfach aus!“.
„Wenn du das machst,“ faucht Leon gleich
„werf ich dich aus dem Haus!“

Am Ende haben sie dann doch
die Lösung gut gefunden.
Es dauerte schlussendlich nur,
knappe sieben Stunden.

Jetzt steht das Packerl in der Ecke
im Wohnzimmer der beiden.
Nicht aufpackt, doch können sie
sich endlich wieder leiden.

Suchworte: tear + christmas
Zeit: 13 Minuten, 49 Sekunden

bookmark_borderDer Weihnachtsmann, der Weihnachtsmann

66 Tage bis Weihnachten

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Der Weihnachstmann, der Weihnachstmann,
der hat ’nen dicken Bauch.
Und einen langen weißen Bart,
den hat er freilich auch.

Der Weihnachstmann, der Weihnachtsmann,
isst gerne Schokolade
und Rentierleberwurst und Brot
mit Erdbeermarmelade.

Der Weihnachstmann, der Weihnachstmann,
der treibt sehr wenig Sport.
Denn sein Schlitten bringt ihn ja
zu jedem neuen Ort.

Der Weihnachtsmann, der Weihnachstmann,
der muss gar nicht mehr laufen.
Er muss noch nicht mal vor die Tür
zum Geschenkekaufen.

Der Weihnachtsmann, der Weihnachstmann,
besorgt Geschenke schon
lange nicht mehr wirklich selbst.
Die liefert Amazon.

Der Weihnachstmann, der Weihnachtmann,
der bleibt jetzt ganz daheim.
Beschenkt wird nur, wer aboniert,
den Dienst amazonPrime.

Dem Weihnachsmann, dem Weihnachtsmann,
ist das alles egal.
Was soll ihn das auch interessier’n?
Es gibt ihn nicht einmal.

Suchworte: stomach + christmas
Zeit: 11 Minuten, 58 Sekunden

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