bookmark_borderBah!

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So viel Zucker, so viel süße,
leidlich-leckre Weihnachtsgrüße.
So viel Schoko, so viel Lade,
mal recht intensiv, mal fade.
So viel Bonbons, so viel Lollis,
isst sie bis der Magen voll is.
Und am Ende von dem Feste,
schmeißt man weg, die ganzen Reste.

Suchworte: chewing gum + christmas
Zeit: 2 Minuten, 12 Sekunden

bookmark_borderTanken

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„Ho ho Ho! Einmal volltanken, bitte!“, sagte ich als ich aus meinem Wagen ausgestiegen war.
Es war als Scherz gedacht gewesen, denn dort stand, neben Zapfsäule 3, der Weihnachtsmann. Zunächst hatte ich gedacht, er sei einfach einer der tausendfach verkleideten Weihnachtsmanndarsteller, die in dieser Zeit in der ganzen Stadt herumliefen und nur zufällig an der Tankstelle gestrandet. Umso erstauner war ich aber, als der Weihnachtsmann tatsächlich zur Zapfpistole griff, nochmal frage: „Voll?“, und auf mein überraschtes Nicken hin, die Zapfsäule in die Tanköffnung steckte und meinen Mercedes volltankte.
Als er fertig war, zog er die Zapfpistole wieder heraus, hängte sie an die Säule und lächelte mir zu.
Ich ging in den Tankstellenshop, bezahlte das Benzin und eine SportBild, die ich immer beim Tanken hier kaufe, ging zurück zum Auto und öffnete die Tür. Die Zeitschrift werfe ich gewöhnlich schon beim Öffnen der Tür auf den Beifahrersitz. So auch diesmal. Aber seltsamerweise landete sie auf dem FAHRERsitz, nicht auf dem Beifahrersitz. Denn dort saß – der Weihnachtsmann. Und wieder lächelte er mich an. Und dieses Lächeln war von so einer Echtheit und Wärme umgeben, dass ich in diesem Moment nicht anders konnte als zu glauben, das sei der echte Weihnachtsmann. Aber im nächsten Moment holte mich mein Verstand wieder ein. Das konnte nicht sein. Den Weihnachtsmann gibt es doch gar nicht. „Was willst du?“ fragte ich also den Fremden, der dort augenscheinlich in einem rot-weißen Weihnachtskostüm auf meinem Ledersitz saß. „Willst du Geld? Ich hab keins dabei – nur Karten.“, sagte ich weiter.
„Ich brauche dein Auto.“, sagte der Mann. „Mein Schlitten ist kaputt. Kufe gebrochen. Irgendwie muss ich die Geschenke doch noch verteilen.“
Es war Weihnachten, ich musste eigentlich schon längst zu hause bei Verena und den Kindern sein. Ich war genervt von diesem Typen, der sich einfach in mein Auto schleicht. Naja, wenigstens hat er getankt, dachte ich. Vielleicht fahr ich ihn zu Polizei – die können ihm sicherlich helfen, was auch immer sein Problem ist.
Ich startete also den Motor, sagte „Ok, Weihnachtsmann, anschnallen!“ Und fuhr los. Es war schon dunkel, außerdem ein feuchter, diesiger Tag gewesen. Die Straßen waren nass, die Luft voll mit dieser Diesigkeit. Der Weihnachtsmann sagte nichts. Die Sicht war schlecht. Ich hatte Mühe mich zu orientieren, alles nervte mich. Ich wolte nur noch diesen Idioten loswerden und dann nach hause an den Weihnachtsbaum.
Mein Beifahrer schien meine Nervosität zu merken, schaute mich an, dann wieder nach vorne, dann wieder zu mir und wieder nach vorne. Dann lächelte er mich wieder an und sah mir dabei tief in die Augen – zumindest einen kleinen Moment lang, den ich nicht auf die Straße schaute. Als ich meinen Blick wieder nach vorne richtete, sah ich einen Schein auf meiner Motorhaube. Der Mercedesstern leutete rot und erhellte so die diesige Straße. Ich rieb mir mit der rechten Hand beide Augen, sah den Weihnachtsmann an. Dann viel mein Blick in den Rückspiegel. Der Fond meines Wagens und der ganze Kofferaum war voll mit bunten Geschenken.

Suchworte: tank + christmas
Zeit: 16 Minuten, 55 Sekunden

bookmark_borderTaubenschlacht

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Guruh, Guruh und flatter flatter,
der Taubenschwarm rauscht an.
Und landet mitten auf dem Platz
vor unserer Weihnachtstann.

Sie laufen hektisch hin und her
die Tauben aus dem Schwarm.
Für Weihnachten ist’s heute hier
irgendwie zu warm.

Jetzt findet eine Taube was
es liegt ganz dicht beim Baum:
Ein altes Brötchen und Pommes Frites
für Tauben ist’s ein Traum.

Die andern merken es dann auch,
und fliegen schnell heran.
Sie picken und sie scheuchen sich,
jeder will mal ran.

Es wird geschriehen und gekämpft,
denn man darf nicht vergessen,
auch eine Taube will doch wohl
ein schönes Weihnachtsessen.

Zeit: 7 Minuten, 38 Sekunden
Suchworte: pigeon + christmas

bookmark_borderDer Spatz und das Bonbon

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Es war ein ungewöhnlich warmer 22. Dezember Generell war der Winter noch nicht kalt gewesen, kein Schnee bisher, jedoch viel Regen. Als Larissa zu Schule ging, hatte sie eine Tüte Bonbons dabei, die sie am Vortag bei der Weihnachtsfeier ihres Kinderchores bekommen hatte. Jedes Kind hatte ein kleines Säckchen bekommen, gefüllt mit ein paar Süßigkeiten und Nüssen. Und dabei war diese Tüte mit Bonbons gewesen. Es waren keine ganz festen Bonbons, sie waren eher weich und klebrig. Eher Gelee-Bonbons.
Als Larissa also ihre Straße entlang lief, zur Bushaltestelle, holte sie die Tüte Bonbons aus der Tasche ihrer roten Winterjacke. Sie griff in die Tüte und angelte sich eines der Bonbons heraus. Gerade in dem Moment, in dem sie sich das Bonbon in den Mund stecken wollte, sah Lars sie. „Hey, Larissa“, reif Lars, der schon im Wartehäuschen der Bushaltestelle stand. Larissa schaut auf, vergaß für einen Moment das Bonbon und da war es auch schon passiert. Das Bonbon fiel ihr aus der Hand und landete auf den grauen Platten des Bürgersteiges. Larissa ärgerte das zwar ein wenig, sie verschwendete aber nicht viel mehr Gedanken an das Bonbon – sie hatte ja schließlich noch mehr davon. An der Bushaltestelle schob sie sich ein neues in den Mund, gab Lars auch eines ab und gemeinsam warteten sie auf den Bus. Der Bus kam bald, die Kinder stiegen ein und war wieder Ruhe an der Straße.
Die Geschichte könnte hier zu Ende sein. Jedoch kam sobald der Bus um die nächste Ecke gebogen war, ein kleiner Spatz angeflattert, landete auf dem Bürgersteig und hüpfte dort etwas herum. Plötzlich entdeckte er das Bonbon, das rot/grün schimmerte. Er hüpfte darauf zu, pickte danach mit seinem kleinen Schnabel und das Bonbon rutsche weg und drehte sich, so dass der Spatz es gar nicht recht zu fassen bekam.
Doch endlich schaffte er es, das Bonbon in den Schnabel zu nehmen. Er schmeckte auch einem Spatzen köstlich. Der Spatz wohnte zur Zeit in dem alten Nistkasten, der an der großen Birke der Ecke Kastanienstraße/Jakob-Hollstein-Weg hängt. Dorthin nahm der Spatz das Bonbon mit.
An Heiligabend schlug er es in Geschenkpapier ein, legte es unter den kleinen Tannenbaum und seine beiden Kinder freuten sich riesig über dieses tolle Weihnachtsgeschenk.

Suchworte: sparrow + christmas
Zeit: 11 Minuten, 33 Sekunden

bookmark_borderNeugier

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Ein Stern scheint still auf den Stall herab,
ein Schaf nähert sich in langsamem Trab,
zu schauen, was im Stall los ist,
Ach, nur die Geburt von Jesu Christ.

Suchworte: statue + christmas
Zeit: 1:48

bookmark_borderVorbereitungsgedanken

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So viele Sachen.
So viel zu machen.
Wenn ich dran denke,
wird mir ganz warm.

So viele Wünsche.
So viele Geschenke.
Wenn ich die all‘ kaufe,
dann bin ich ja arm.

Zeit: 2 Minuten
Suchwort: skirt + christmas

Version 2 (überarbeitet)

So viele Sachen.
So viel zu machen.
So viel zu laufen.
Da wird mir ganz warm.

An so viel zu denken.
So vieles zu schenken.
So viel zu kaufen.
Da werd ich ja arm.

Suchworte: skirt + christmas
Zeit: ca. 4 Minuten

bookmark_borderBis einer weint

62 Tage bis Weihnachten
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Sie stritten sich ums Festpaket
unter ihrer Tanne.
Rissen es schnell hin- und her,
der Leon und die Anne.

„Das ist für mich!“ schrie Leon laut,
da wackelten die Sterne.
„So ein Quatsch!“ schrie Anne schrill,
„ICH hätte es so gerne!“

So ging es noch minutenlang,
im Radio lief Heintje.
Doch half auch sein „Stille Nacht“,
nicht dass man sie vereintje.

Plötzlich riss Papier entzwei:
die Streithähne sie fielen
dadurch um und lagen dann
wild fluchend auf den Dielen.

„Ich kratze dir die Augen aus!“
rief Leon wild vor Wut.
Und Anne: „Ich brech dir den Arm –
soll’st seh’n wie weh das tut!“

So ging die Balgerei noch lang
bis beide schrecklich weinen.
Während am Baum und auf dem Tisch
die Weihnachtskerzen scheinen.

„So, jetzt ist Schluss“, sagt Anne dann,
„ich pack’s jetzt einfach aus!“.
„Wenn du das machst,“ faucht Leon gleich
„werf ich dich aus dem Haus!“

Am Ende haben sie dann doch
die Lösung gut gefunden.
Es dauerte schlussendlich nur,
knappe sieben Stunden.

Jetzt steht das Packerl in der Ecke
im Wohnzimmer der beiden.
Nicht aufpackt, doch können sie
sich endlich wieder leiden.

Suchworte: tear + christmas
Zeit: 13 Minuten, 49 Sekunden

bookmark_borderDer Pfefferkuchenmann

63 Tage bis Weihnachten

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Wer steckt voll duftender Gewürze?
Der Pfefferkuchenmann.
Wer kleckert Mehl auf eine Schürze?
Der Pfefferkuchenmann.

Wer ist viel cooler als Makronen?
Der Pfefferkuchenmann.
Wen legt man hin, um ihn zu schonen?
Den Pfefferkuchenmann.

Wen backt man solang bis er knusprig?
Den Pfefferkuchenmann.
Wen mag mehr als jede Nuss ich?
Den Pfefferkuchenmann.

Wer krümelte die Krippe zu?
Der Pfefferkuchenmann?
Wer sieht statt Josef Jesus zu?
Der Pfefferkuchenmann.

Wer lacht noch wenn man ihr zerbricht?
Der Pfefferkuchenmann.
Wer ist der Held hier im Gedicht?
Der Pfefferkuchenmann.

Suchworte: butter + christmas
Zeit: 8 Minuten, 12 Sekunden

bookmark_borderErschlagen

64 Tage bis Weihnachten

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Erschlagen.
Es war eigentlich nur Dekoration. Das große rote Paket, das am Kaufhaus Holler an der Fassage hin – auf Höhe des zweiten Obergeschosses (Damenbekleidung, Babybekleidung und Spielwaren). Es war Teil eines ganze Arrangements. Fünf Pakete hingen dort oben, daneben ein großer, leuchtender Weihnachtsmann, der die Pakete aus seinem, ebenfalls leuchtenden Sack schüttete. Oder vielmehr: es sollte so aussehen als schüttete er sie. In Wirklichkeit wurden sie natürlich nicht geschüttet, wie waren an der Fassade montiert.
Das rote Paket war das größte. Es hatte eine orangene Schleife. Alle Pakete waren mit Seilen und Ösen an den entsprechenden, eigens für die jahreszeitliche Dekoration, in der Gebäudewand eingelassenen Haken befestigt. Rund um das Jahr hingen hier Geschenke, Masken, Ostereier, Blumen, überdimensionale Sonnenhüte, Herbstlaub und Kürbisse – oder eben die Geschenke.
Bisher war immer alles gut gegangen. Bis zu diesem zweiten Samstag im Dezember. Am Tag vorher hatte es geschneit. Und es war bitterkalt. Der Schnee blieb auf den Geschenken liegen, oder vielmehr: vor allem auf dem roten. Die meisten Geschenke waren so angebracht, dass die Seiten des Geschenkes einen steilen Winkel bildeten, auf dem Schnee und Eis hinunterrutschen konnte. Das rote Geschenk hing jedoch so gerade ausgerichtet, dass der Schnee guten Halt fand.
Mit der Zeit war der Schnee feucht und damit schwer geworden. Und irgendwann wurde der Druck auf einen der Haken in der Fassage so stark, dass er sich lockerte – aber noch hielt. Das Geschenk war etwas nach unten gesackt, aber fiel nicht. Die Sache wäre also noch gut geganten, hätte nicht Herr Dreuser, Teamleiter in der Sport- und Herrenbekleidungsabteilung im ersten Stock in wiederholter Nichtbeachtung der Dienstanweisung, seine Raucherpause auf der Feuertreppe verbringen wollen, die im ersten Stock ganz in der Nähe des roten Paketes verläuft.
Herr Dreuser also tritt auf die Treppe, zündet sich ein Zigarettchen an und wird des verrutschten Geschenkes gewahr. In einem zwei gut gemeinten, aber unbedachten und natürlich völlig aussichtslosen Versuch, beugt er sich etwas über die Brüstung der Feuertreppe, greift zum Geschenk und will es geraderücken. Dabei verliert er den Halt, greift panisch in das rote Geschenkpapier des Geschenkes um Halt zu finden. Das ist zuviel für das GEschenk, bzw. den Haken. Er reißt aus der Wand. Gerade in dem Moment als HErr Dreuser am Geländer der Feuertreppe doch noch ein klein wenig Halt findet. Er fällt also nicht. Dafür das Geschenk, denn der verbleibende Haken kann das Gewicht des Geschenkes auch nicht mehr halten.
Das Geschenk saust nach unten und begräbt die 23-jähre Zahnarzthelferin Corinna T. unter sich. Corinna liegt leblos am Boden, leblos. Doch nach kurzer Zeit hört man sie wimmern. Dann wird das Geschenk zur Seite gedrückt, Corinna steht auf und schaut sich um. Sie schwankt etwas, scheint jedoch keine größeren Verletzungen zu haben. Sie schaut das Geschenk an, das nun neben ihr liegt, greift das orangene Band und schleift das Geschenk nach hause.

Suchworte: revenge + christmas
Zeit: 17:53