bookmark_borderWeihnachtsliedbriefing

Oh, schreib einen Song.
Einen schönen Song.
Einen, der melancholisch ist, ein wenig,
aber doch freudig.
Einen Song, der still ist und licht. Einen Licht-Song,
der zu dieser Zeit passt.

Oh, sing einen Song,
der sich gut singen lässt.
Von allen. Von allen die feiern wollen
aber auch von denjenigen, denen das Fest nichts bedeutet.
Er soll singbar sein und vereinen. Ohne Grenzen.

Oh höre einen Song.
Einen Song der bewegt und der dich mit Energie füllt.
Einen Song für die Armen und für die Reichen.
Für die Ruhigen und die Lauten.
Für die Ängstlichen und die Mutigen.
Den man versteht – jeder
so wie er will und wie er ihn braucht. Oder sie.

Oh, ein Song.
Still und heilig,
fröhlich und selig,
mit Schnee oder Glöckchen
mit Tannen oder Flöckchen.

Oder auch mit Blumen und Sonne,
Luft und Licht, ganz egal.
Nur, er soll die Herzen öffnen.
Von allen, die den Song hören.
Die Herzen berühren.
Das ist wichtig.

Suchwort: Song
Ohne Bild

bookmark_borderTaubenschlacht

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Guruh, Guruh und flatter flatter,
der Taubenschwarm rauscht an.
Und landet mitten auf dem Platz
vor unserer Weihnachtstann.

Sie laufen hektisch hin und her
die Tauben aus dem Schwarm.
Für Weihnachten ist’s heute hier
irgendwie zu warm.

Jetzt findet eine Taube was
es liegt ganz dicht beim Baum:
Ein altes Brötchen und Pommes Frites
für Tauben ist’s ein Traum.

Die andern merken es dann auch,
und fliegen schnell heran.
Sie picken und sie scheuchen sich,
jeder will mal ran.

Es wird geschriehen und gekämpft,
denn man darf nicht vergessen,
auch eine Taube will doch wohl
ein schönes Weihnachtsessen.

Zeit: 7 Minuten, 38 Sekunden
Suchworte: pigeon + christmas

bookmark_borderDer Pfefferkuchenmann

63 Tage bis Weihnachten

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Wer steckt voll duftender Gewürze?
Der Pfefferkuchenmann.
Wer kleckert Mehl auf eine Schürze?
Der Pfefferkuchenmann.

Wer ist viel cooler als Makronen?
Der Pfefferkuchenmann.
Wen legt man hin, um ihn zu schonen?
Den Pfefferkuchenmann.

Wen backt man solang bis er knusprig?
Den Pfefferkuchenmann.
Wen mag mehr als jede Nuss ich?
Den Pfefferkuchenmann.

Wer krümelte die Krippe zu?
Der Pfefferkuchenmann?
Wer sieht statt Josef Jesus zu?
Der Pfefferkuchenmann.

Wer lacht noch wenn man ihr zerbricht?
Der Pfefferkuchenmann.
Wer ist der Held hier im Gedicht?
Der Pfefferkuchenmann.

Suchworte: butter + christmas
Zeit: 8 Minuten, 12 Sekunden

bookmark_borderDer Weihnachtsschrauber

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Noch 75 Tage bis Weihnachten


Da flog er nun endlich. Fast so hoch wie die höchsten Kerzen schraubte sich der Hubschrauber in die zimtgeschwängerte Weihnachtswohnzimmerluft. Christian hatte ja bis zum Schluss nicht mehr daran geglaubt, den Hubschrauber doch noch zu bekommen. Es war sein größter Wunsch gewesen. Aber seine Mutter hatte immer gesagt: „Ich weiß nicht, ob das Christkind einen solchen Hubschrauber besorgen kann.“. Da war Christian immer ganz traurig geworden. Alle anderen Geschenke konnten ihm gestohlen bleiben – er wollte NUR diesen einen Hubschrauber. Sven hatte auch so einen und was Sven hatte, musste Christian einfach auch haben. Sonst ärgerte Sven ihn immer. Jeden Tag dieses „Ich habe was was du nicht hast.“-Gemaule von Sven war Christian wirklich leid.
Doch jetzt hatte er den Hubschrauber. Und auch noch so einen schönen. Der konnte sicherlich viel besser und höher fliegen als der von Sven. Und länger war er auch – also die Rotorblätter waren zumindest größer, da war sich Christian sicher.

Und dabei hatte er wirklich nicht mehr daran geglaubt. Die ersten Geschenke, die er unter dem Weihnachtsbaum auspackte waren wirklich eine Enttäuschung gewesen: Ein paar rote Socken und ein Schlafanzug mit den Minions drauf. Ok, die Minions fand er schon ziemlich cool. Aber er wollte doch den Hubschrauber.
Als er schon dachte, er hätte alle Geschenke ausgepackt, sagte seine Mutter: „Schau mal Christian, da ist noch ein Packerl.“ Christian bekam leuchtende Augen, rannte zu dem Paket hin, riss Schleife und Papier auf – und da war er, sein Weihnachtsschrauber.

Den ganzen Abend spielte er noch mit dem Hubschrauber. Und am ersten Weihnachtsfeiertag. Und am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Dann musste er wieder zur Arbeit. Als Sven nach der Morgenbesprechung bei Christian im Büro vorbeikam, stand auf Christians Tisch, neben dem Telefon, der Weihnachtsschrauber. „Na?“ fragte Christian. „Auch schöne Weihnachten gehabt?“ Sven stand der Mund offen. Das hatte er von seinem Chef nicht erwartet. Dass er jetzt auch einen Hubschrauber hatte. Der musste einfach in allem besser sein. Morgen würde Sven kündigen.

Suchworte: artist + christmas

Zeit: 8 Minuten, 36 Sekunden

bookmark_borderLustiges Plätzchenbacken

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Haha! Ein Mond!
Ha! Tolle Kekse,
wart’s nur ab,
denn ich leg se
jetzt schon auf das Blech.

Haha! Ein Stern!
Mit Nüssen drauf,
wart’s nur ab,
denn ich lauf
und hol noch Schokolade!

Ha! Eine Tanne!
Hübsch verziert
mit roter Marmelade
pass bloß auf,
das nix verschmiert!
Das wär doch wirklich schade!

bookmark_borderIm Walde

 

Da lag er nun. Tot. Wie hatte es nur soweit kommen können?

Es hatte alles ganz süß und knuffig angefangen. Im Tierheim in der Austraße war er abgegeben worden. Seine Besitzer konnten ihn nicht mitnehmen als sie in eine neue Stadt zogen – und sie hatten auch niemanden gefunden, der ihn haben wollte. Also Tierheim.

Das kam Anna ganz recht. Oder eigentlich ihren Eltern, die kurz vor Weihnachten ein Geschenk für ihr Töchterchen suchten und deren Wunsch nachgeben wollten, ihr endlich einen Hund zu kaufen.

Und wie süß der aussah, mit seinem roten Fell und der spitzen Nase, den kurzen Beinchen und dem langen Schwanz. Der sollte es sein. Der wäre perfekt für Anna. Also bekam Finn ein neues Frauchen.

Bei der Weihnachtsbescherung saß er brav in einer Hunde-Transportbox unter dem Weihnachtsbaum. An der Box, die eine rotes Unterteil und ein hellgraues Oberteil hatte, war eine silbrige Schleife angebracht.

Als Anna ihn sah, schrie sie vor Freude, machte die Box auf und nahm ihn in den Arm. So richtig wollte Finn aber nicht in den Arm genommen werden. Er wehrte sich, kratzte und schnappte. Kreischend ließ Anna ihn los. So hatte sie sich das nicht vorgestellt mit einem Knuddelhund.

Und Anna sollte recht behalten mit ihrem ersten Eindruck. Finn war kein Knuddelhund. Man musste der Tatsache ins Auge sehen: Dieser Hund war ein kleiner, fieser, nicht-kuscheliger, wild keifender Köter. Alles andere als das was Anna sich gewünscht hatte.

Und so war es auch nicht verwunderlich, sondern vielleicht sogar mehr als verständlich, dass Anna schon am Tag vor Silvester, nachdem sie es sechs Tage mit dem kleinen Biest ausgehalten hatte, eines nachmittags die Terrassentür aufließ und Finn diese Gelegenheit wie geplant nutzte um den Garten zu erkunden. Und die große Wiese hinter dem Haus. Und die angrenzende Straße. Und den Wald, der sich anschloss. Er schien den Schnee der die Landschaft in dieser Winterwoche bedeckte zu mögen und so lief und sprang er fröhlich umher.

Eine Stunde später war er tot. Erschossen. Ein Jäger hatte ihn für einen Fuchs gehalten. Anna war das jedoch egal. Sie zuckte zwar kurz, als sie es erfuhr. Aber dann war sie doch froh, dieses unfreundliche Weihnachtsgeschenk los zu sein, nahm wieder ihr Buch in die Hand und las weiter.

8 Minuten 49 Sekunden.

bookmark_borderZuhause

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Zuhause schmücken sie jetzt den Baum. Zuhause.
Zuhause diskutieren sie jetzt ob man die echten Kerzen nimmt oder die elektrischen.
Zuhause machen sie sich jetzt fertig für die Kirche.
Zuhause begab es sich jetzt zu einer Zeit.
Zuhause läuten jetzt die Glocken.
Zuhause schneit es vielleicht wenn sie aus der Kirche treten.
Welch ein schönes Bild – zuhause.
Zuhause steigt jetzt die Spannung.
Zuhause wird jetzt die Wohnzimmertür aufgeschlossen.
Zuhause erstrahlt das ganze Zimmer jetzt im Glanz. Im Glanz der dann doch elektrischen Kerzen – wie immer zuhause.
Echte Kerzen, das gab es nur bei Oma. Bei Oma zuhause.
Zuhause stürzt man sich jetzt auf die Geschenke. Es fliegt das Papier durcheinander. In Fetzen. Zuhause.
Zuhause gibt es glänzende Augen. Gibt es Freudenschreie.
Gibt es auch enttäuschte Blicke ab und zu zuhause.
Zuhause wird jetzt gegessen. Aber vielleicht wird auch vorher noch ein Lied gesungen. Zuhause.
Aber jetzt das Essen. Lecker! Und alle zuhause am Tische.
Die ganze Familie. Alle. Alle zuhause.
Naja, fast alle. Wir nicht.
Wir wollten Weihnachten mal etwas anderes machen.
Weit weg.
Von zuhause.

Suchworte: picnic + christmas

Zeit: 6 Minuten, 41 Sekunden

bookmark_borderTurkey für Anfänger

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„Kinder! Essen!“ ruft Frau Connor
und stellt das Essen auf den Tisch.
Ein dicker Truthan dampft im Safte
und bruzelt herrlich lecker frisch.

Die Kinder eilen aus den Zimmern
und setzen festlich sich drumrum.
Wer diesem Festtagsessen fernbleibt,
bleibt nicht nur hungrig, er ist dumm.

Nur zu Christmas gibt es hier
totes Tier, sonst nicht mehr.
Connors essen sonst vernünftig
– sie sind Vegetari-er.

Zeit: 5:34

Suchworte: turkey + christmas

bookmark_borderSchimmer

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Sie liebten sich am Weihnachtsfest,
am Baume brannten Kerzen,
der schimmernd helle Kerzenschein,
erwärmte ihre Herzen.

Sie schworen ew’ge Liebe sich
und um das zu zeigen
verschlossen sie ein Liebenschloss,
in dem Schlösserreigen

der dort schon hing, von anderen
auf der Brücke dort am Strand
den Schlüssel warfen sie ins Meer
im Winterschnee und Hand in Hand.

Jetzt schneit es wieder an der See
das Schloss hängt hier noch immer
wie die Geliebte damals hieß,
da hat er keinen Schimmer.

Suchworte: padlock + christmas

Zeit: 9:07

bookmark_borderDer Weihnachtsteddy

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Es steht am kalten Straßenrand
der Weihnachtsteddybär
und winkt mit seiner linke Hand
die vielen Kinder her.

Hier holt sich heut ein jedes Kind
– egal ob klein, egal ob groß –
ein Kuscheltier – wenn es eins find‘ –
drum ist hier heut viel los.

Auch die kleine Anne will
ein‘ neuen Freund hier suchen
mit dem sie laut oder auch still
trinkt Puppentee mit Kuchen.

Ein kleines Nashorn, ganz aus Stoff,
zieht sie aus dem Regal.
Die Augen lieb, das Horn recht schroff,
doch hat sie keine Wahl:

In dieses kleine dicke Tier
hat sie sich grad verliebt.
Wie schön, dass wer zuviel hat, ihr
dies nette Tierchen gibt.

Zusammen laufen sie nach Haus
Ganz glücklich ist die Anne
Das Nashorn stellt sich nachher aus
unter der Weihnachtstanne.

Suchwörter: benefit + christmas
Zeit: 8:01 Minuten