bookmark_borderTaubenschlacht

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Guruh, Guruh und flatter flatter,
der Taubenschwarm rauscht an.
Und landet mitten auf dem Platz
vor unserer Weihnachtstann.

Sie laufen hektisch hin und her
die Tauben aus dem Schwarm.
Für Weihnachten ist’s heute hier
irgendwie zu warm.

Jetzt findet eine Taube was
es liegt ganz dicht beim Baum:
Ein altes Brötchen und Pommes Frites
für Tauben ist’s ein Traum.

Die andern merken es dann auch,
und fliegen schnell heran.
Sie picken und sie scheuchen sich,
jeder will mal ran.

Es wird geschriehen und gekämpft,
denn man darf nicht vergessen,
auch eine Taube will doch wohl
ein schönes Weihnachtsessen.

Zeit: 7 Minuten, 38 Sekunden
Suchworte: pigeon + christmas

bookmark_borderDer Spatz und das Bonbon

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Es war ein ungewöhnlich warmer 22. Dezember Generell war der Winter noch nicht kalt gewesen, kein Schnee bisher, jedoch viel Regen. Als Larissa zu Schule ging, hatte sie eine Tüte Bonbons dabei, die sie am Vortag bei der Weihnachtsfeier ihres Kinderchores bekommen hatte. Jedes Kind hatte ein kleines Säckchen bekommen, gefüllt mit ein paar Süßigkeiten und Nüssen. Und dabei war diese Tüte mit Bonbons gewesen. Es waren keine ganz festen Bonbons, sie waren eher weich und klebrig. Eher Gelee-Bonbons.
Als Larissa also ihre Straße entlang lief, zur Bushaltestelle, holte sie die Tüte Bonbons aus der Tasche ihrer roten Winterjacke. Sie griff in die Tüte und angelte sich eines der Bonbons heraus. Gerade in dem Moment, in dem sie sich das Bonbon in den Mund stecken wollte, sah Lars sie. „Hey, Larissa“, reif Lars, der schon im Wartehäuschen der Bushaltestelle stand. Larissa schaut auf, vergaß für einen Moment das Bonbon und da war es auch schon passiert. Das Bonbon fiel ihr aus der Hand und landete auf den grauen Platten des Bürgersteiges. Larissa ärgerte das zwar ein wenig, sie verschwendete aber nicht viel mehr Gedanken an das Bonbon – sie hatte ja schließlich noch mehr davon. An der Bushaltestelle schob sie sich ein neues in den Mund, gab Lars auch eines ab und gemeinsam warteten sie auf den Bus. Der Bus kam bald, die Kinder stiegen ein und war wieder Ruhe an der Straße.
Die Geschichte könnte hier zu Ende sein. Jedoch kam sobald der Bus um die nächste Ecke gebogen war, ein kleiner Spatz angeflattert, landete auf dem Bürgersteig und hüpfte dort etwas herum. Plötzlich entdeckte er das Bonbon, das rot/grün schimmerte. Er hüpfte darauf zu, pickte danach mit seinem kleinen Schnabel und das Bonbon rutsche weg und drehte sich, so dass der Spatz es gar nicht recht zu fassen bekam.
Doch endlich schaffte er es, das Bonbon in den Schnabel zu nehmen. Er schmeckte auch einem Spatzen köstlich. Der Spatz wohnte zur Zeit in dem alten Nistkasten, der an der großen Birke der Ecke Kastanienstraße/Jakob-Hollstein-Weg hängt. Dorthin nahm der Spatz das Bonbon mit.
An Heiligabend schlug er es in Geschenkpapier ein, legte es unter den kleinen Tannenbaum und seine beiden Kinder freuten sich riesig über dieses tolle Weihnachtsgeschenk.

Suchworte: sparrow + christmas
Zeit: 11 Minuten, 33 Sekunden

bookmark_borderNeugier

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Ein Stern scheint still auf den Stall herab,
ein Schaf nähert sich in langsamem Trab,
zu schauen, was im Stall los ist,
Ach, nur die Geburt von Jesu Christ.

Suchworte: statue + christmas
Zeit: 1:48

bookmark_borderVorbereitungsgedanken

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So viele Sachen.
So viel zu machen.
Wenn ich dran denke,
wird mir ganz warm.

So viele Wünsche.
So viele Geschenke.
Wenn ich die all‘ kaufe,
dann bin ich ja arm.

Zeit: 2 Minuten
Suchwort: skirt + christmas

Version 2 (überarbeitet)

So viele Sachen.
So viel zu machen.
So viel zu laufen.
Da wird mir ganz warm.

An so viel zu denken.
So vieles zu schenken.
So viel zu kaufen.
Da werd ich ja arm.

Suchworte: skirt + christmas
Zeit: ca. 4 Minuten

bookmark_borderBis einer weint

62 Tage bis Weihnachten
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Sie stritten sich ums Festpaket
unter ihrer Tanne.
Rissen es schnell hin- und her,
der Leon und die Anne.

„Das ist für mich!“ schrie Leon laut,
da wackelten die Sterne.
„So ein Quatsch!“ schrie Anne schrill,
„ICH hätte es so gerne!“

So ging es noch minutenlang,
im Radio lief Heintje.
Doch half auch sein „Stille Nacht“,
nicht dass man sie vereintje.

Plötzlich riss Papier entzwei:
die Streithähne sie fielen
dadurch um und lagen dann
wild fluchend auf den Dielen.

„Ich kratze dir die Augen aus!“
rief Leon wild vor Wut.
Und Anne: „Ich brech dir den Arm –
soll’st seh’n wie weh das tut!“

So ging die Balgerei noch lang
bis beide schrecklich weinen.
Während am Baum und auf dem Tisch
die Weihnachtskerzen scheinen.

„So, jetzt ist Schluss“, sagt Anne dann,
„ich pack’s jetzt einfach aus!“.
„Wenn du das machst,“ faucht Leon gleich
„werf ich dich aus dem Haus!“

Am Ende haben sie dann doch
die Lösung gut gefunden.
Es dauerte schlussendlich nur,
knappe sieben Stunden.

Jetzt steht das Packerl in der Ecke
im Wohnzimmer der beiden.
Nicht aufpackt, doch können sie
sich endlich wieder leiden.

Suchworte: tear + christmas
Zeit: 13 Minuten, 49 Sekunden

bookmark_borderDer Pfefferkuchenmann

63 Tage bis Weihnachten

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Wer steckt voll duftender Gewürze?
Der Pfefferkuchenmann.
Wer kleckert Mehl auf eine Schürze?
Der Pfefferkuchenmann.

Wer ist viel cooler als Makronen?
Der Pfefferkuchenmann.
Wen legt man hin, um ihn zu schonen?
Den Pfefferkuchenmann.

Wen backt man solang bis er knusprig?
Den Pfefferkuchenmann.
Wen mag mehr als jede Nuss ich?
Den Pfefferkuchenmann.

Wer krümelte die Krippe zu?
Der Pfefferkuchenmann?
Wer sieht statt Josef Jesus zu?
Der Pfefferkuchenmann.

Wer lacht noch wenn man ihr zerbricht?
Der Pfefferkuchenmann.
Wer ist der Held hier im Gedicht?
Der Pfefferkuchenmann.

Suchworte: butter + christmas
Zeit: 8 Minuten, 12 Sekunden

bookmark_borderErschlagen

64 Tage bis Weihnachten

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Erschlagen.
Es war eigentlich nur Dekoration. Das große rote Paket, das am Kaufhaus Holler an der Fassage hin – auf Höhe des zweiten Obergeschosses (Damenbekleidung, Babybekleidung und Spielwaren). Es war Teil eines ganze Arrangements. Fünf Pakete hingen dort oben, daneben ein großer, leuchtender Weihnachtsmann, der die Pakete aus seinem, ebenfalls leuchtenden Sack schüttete. Oder vielmehr: es sollte so aussehen als schüttete er sie. In Wirklichkeit wurden sie natürlich nicht geschüttet, wie waren an der Fassade montiert.
Das rote Paket war das größte. Es hatte eine orangene Schleife. Alle Pakete waren mit Seilen und Ösen an den entsprechenden, eigens für die jahreszeitliche Dekoration, in der Gebäudewand eingelassenen Haken befestigt. Rund um das Jahr hingen hier Geschenke, Masken, Ostereier, Blumen, überdimensionale Sonnenhüte, Herbstlaub und Kürbisse – oder eben die Geschenke.
Bisher war immer alles gut gegangen. Bis zu diesem zweiten Samstag im Dezember. Am Tag vorher hatte es geschneit. Und es war bitterkalt. Der Schnee blieb auf den Geschenken liegen, oder vielmehr: vor allem auf dem roten. Die meisten Geschenke waren so angebracht, dass die Seiten des Geschenkes einen steilen Winkel bildeten, auf dem Schnee und Eis hinunterrutschen konnte. Das rote Geschenk hing jedoch so gerade ausgerichtet, dass der Schnee guten Halt fand.
Mit der Zeit war der Schnee feucht und damit schwer geworden. Und irgendwann wurde der Druck auf einen der Haken in der Fassage so stark, dass er sich lockerte – aber noch hielt. Das Geschenk war etwas nach unten gesackt, aber fiel nicht. Die Sache wäre also noch gut geganten, hätte nicht Herr Dreuser, Teamleiter in der Sport- und Herrenbekleidungsabteilung im ersten Stock in wiederholter Nichtbeachtung der Dienstanweisung, seine Raucherpause auf der Feuertreppe verbringen wollen, die im ersten Stock ganz in der Nähe des roten Paketes verläuft.
Herr Dreuser also tritt auf die Treppe, zündet sich ein Zigarettchen an und wird des verrutschten Geschenkes gewahr. In einem zwei gut gemeinten, aber unbedachten und natürlich völlig aussichtslosen Versuch, beugt er sich etwas über die Brüstung der Feuertreppe, greift zum Geschenk und will es geraderücken. Dabei verliert er den Halt, greift panisch in das rote Geschenkpapier des Geschenkes um Halt zu finden. Das ist zuviel für das GEschenk, bzw. den Haken. Er reißt aus der Wand. Gerade in dem Moment als HErr Dreuser am Geländer der Feuertreppe doch noch ein klein wenig Halt findet. Er fällt also nicht. Dafür das Geschenk, denn der verbleibende Haken kann das Gewicht des Geschenkes auch nicht mehr halten.
Das Geschenk saust nach unten und begräbt die 23-jähre Zahnarzthelferin Corinna T. unter sich. Corinna liegt leblos am Boden, leblos. Doch nach kurzer Zeit hört man sie wimmern. Dann wird das Geschenk zur Seite gedrückt, Corinna steht auf und schaut sich um. Sie schwankt etwas, scheint jedoch keine größeren Verletzungen zu haben. Sie schaut das Geschenk an, das nun neben ihr liegt, greift das orangene Band und schleift das Geschenk nach hause.

Suchworte: revenge + christmas
Zeit: 17:53

bookmark_borderDer Weihnachtsmann, der Weihnachtsmann

66 Tage bis Weihnachten

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Der Weihnachstmann, der Weihnachstmann,
der hat ’nen dicken Bauch.
Und einen langen weißen Bart,
den hat er freilich auch.

Der Weihnachstmann, der Weihnachtsmann,
isst gerne Schokolade
und Rentierleberwurst und Brot
mit Erdbeermarmelade.

Der Weihnachstmann, der Weihnachstmann,
der treibt sehr wenig Sport.
Denn sein Schlitten bringt ihn ja
zu jedem neuen Ort.

Der Weihnachtsmann, der Weihnachstmann,
der muss gar nicht mehr laufen.
Er muss noch nicht mal vor die Tür
zum Geschenkekaufen.

Der Weihnachtsmann, der Weihnachstmann,
besorgt Geschenke schon
lange nicht mehr wirklich selbst.
Die liefert Amazon.

Der Weihnachstmann, der Weihnachtmann,
der bleibt jetzt ganz daheim.
Beschenkt wird nur, wer aboniert,
den Dienst amazonPrime.

Dem Weihnachsmann, dem Weihnachtsmann,
ist das alles egal.
Was soll ihn das auch interessier’n?
Es gibt ihn nicht einmal.

Suchworte: stomach + christmas
Zeit: 11 Minuten, 58 Sekunden

d

bookmark_borderKerzenlicht

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Kerzenlicht, Kerzenlicht,
dort wo du brennst, fehlt Wärme nicht.

Dort wo du scheinst, strahlt Augenglanz,
Dort wo du flackerst, Schattentanz.
Dort wo du hellst, da ist man gerne,
Dort wo du glimmst, da sieht man Sterne.

Wo du erlischst, da riecht es nach Bränden,
Dort wo ausbleibst wird es enden.

Suchworte: consonant + christmas
Zeit: 11:02