bookmark_borderZapfenstreich

Embed from Getty Images

Wo sonst nur wilde Bären stapfen,
hing tief im Wald ein alter Zapfen.
An einer Tanne dünnem Ast,
doch wurde diesem sehr zur Last,
denn er, der Ast, war schon – Oh weh!
voll mit weißem, schweren Schnee.

Die Tanne sprach: „Du Zapfen bist
mir eine Last jetzt! Denn es ist
kaum möglich, dich hier noch zu halten!
Ich hab genug von dir, dem Alten.
Ich mach es kurz: Du musst erkennen
besser ist’s wenn wir uns trennen!

Der arme Zapfen darauf fing
arg an zu weinen, denn er hing
ja sehr an seinem Tannenbaum.
Doch das nützt ihm hier kaum.
Die Tanne schüttelte sich munter.
Der Zapfen fiel darauf hinunter.

Im Schnee lag er und zitterte
aus Angst, dass er verwitterte.
Und natürlich auch vor Kälte.
Doch plötzlich! Was war das? Dort bellte
wohl ein Hund – von gar nicht fern.
Da kam er schon, mitsamt dem Herrn.

Ein Jäger kam herbeigeschritten,
ziehend, einen kleinen Schlitten,
an einer Hand die Hundeleine
im tiefen Schnee die dicken Beine.
Vor Kälte rot die kleinen Ohren,
Im Bart ein Eiszapfen gefroren.

An der Tanne hielt der Mann,
und was man dann erkennen kann:
Auf seinem Rücken baumelt träge,
eine echte Jägersäge.
Er spricht: „Du Tanne, bist so schön!
Du sollte in meiner Stube stehn.“

Er nimmt Säge in die Hände
und macht der Tanne jä ein Ende.
Legt sie auf den Schlitten drauf,
doch was hebt er jetzt noch auf?
Er bleibt kurz beim dem Stumpfe stehen
Er hat dort noch etwas gesehen.

Kurz runter hat er sich gebückt,
schaut freudestrahlend, ganz beglückt.
„Dich prächt’ges Stück nehm ich auch mit!“
Und er entfernt sich Schritt für Schritt.
In seiner Tasche weich gebettet
trägt er den Zapfen – jetzt gerettet.

Die Stube strahlt im Kerzenschein,
Der Tannenbaum – er glitzert fein.
Ein Glöckchen klingt! Im Treppenhaus
bricht plötzlich Weihnachtstrubel aus.
Und dort hängt unser Freund, der Zapfen.
Drum‘rum nun Kindersocken stapfen.

Stairs + christmas
32 Minuten 19 Sekunden

bookmark_borderEnte gut alles gut

Embed from Getty Images

http://www.gettyimages.de/license/841386472

„Ente“ war der Wunsch gewesen
als leck‘res Standard-Weihnachtsmahl.
Doch Tante Gertrud war belesen
und nahm sich daher dieses Mal
ein ganz neues Kochbuch schnell zur Hand
wo sie auch eine „Ente“ fand.
Doch das Rezept was sie dann kochte
war nicht ganz traditionell.
Nicht, dass es so keiner mochte-
es schmeckte lecker, generell.
Das Weihnachtsmal – was man bedauerte –
die Ente jedoch süß-versauerte.

Suchworte: vinegar + christmas
Zeit: 11 Minuten, 25 Sekunden

bookmark_borderWeihnachtsmarktende

90 Tage bis Weihnachten

Embed from Getty Images

Da stehen sie und trinken,
quatschen, prahlen, stinken
nach Nadeln, Zimt und heißem Wein.

Da haben sie vergessen,
das ganze viele Essen,
und schaufeln noch mehr in sich rein.

Da kaufen sie in Scharen
schneebemalte Waren,
die stauben doch nur wieder ein.

Da küssen und umarmen
sich plötzlich Jens und Carmen,
muss dass denn schon wieder sein?

Da stehen sie und schwanken,
doch mal dem Herrn zu danken
fällt bei DER Stimmung keinem ein.

Da feiern Sie am Ende,
im Licht der letzten Stände
und torkeln dann besoffen heim.

Suchworte: bar + christmas

Zeit: 12 Minuten, 15 Sekunden

bookmark_borderDer Weihnachsstern

Embed from Getty Images
90 Tage bis Weihnachten

Er hängt am Fenster
tagaus und tagein,
vertreibt die Gespenster
mit goldenem Schein.

Er ist der Bote,
in dunkelster Nacht.
Er leutet, der Rote,
aus Pappe gemachte.

Er zeigt, es ist wieder
bals schon so weit.
Es tönen die Lieder
voll Liebe. Es schneit.

Er hat fünf Zacken
die strahlend er spreizt.
Drin‘ wird gebacken,
im Ofen, der heizt.

Er bringt das Glänzen
ins Dorf, in die Stadt,
zeigt, dass keine Grenzen
das Himmelszelt hat.

Er leuchtet das Lichte
der Vorweihnachtszeit.
Im Kindergesichte
macht sich Vorfreude breit.

Er freut sich zu Weihnacht‘
dann meint er zu träumen,
denn er strahlt in Eintracht
mit den Weihnachtsbäumen.

Er wird dann dunkel
wenn alles vorbei ist
man räumt das Gefunkel
auf den Speicher – wo frei ist.

Er schläft jetzt dort, hinter
Lametta versteckt.
Bis im nächsten Winter
man ihn wieder weckt.

Suchworte: lamp + christmas

Zeit: 23 Minuten 55 Sekunden

bookmark_borderDas Geschenk

Embed from Getty Images

Es war noch September. Die Tage waren aber schon mal winterlich kalt, auch wenn die Sonne noch strahlte. Lisa war gerade auf dem Weg von de rSchule nach hause, als sie am Laden von Frau Kramer vorbeifuhr. Frau Kramer war eine alte Bekannte von Lisas Mutter. Sie führte in der Stadt einen kleinen LAden für Blumen und Geschenkartikel. Als Lisas Blick zufällig in die Auslage des Geschäftes schweifte sah sie es. Ein rotes Feuerwehrauto. Lisa hier an. Das Auto hatte sie beeindruckt. Sie wusste nicht warum. Es war ein Feuerwehrauto. Nur ein Feuerwehrauto. Aus Blech. Mit zwei Blaulichern und einer grellgelben Leiter auf dem Dach. Lisa stieg ab. Schob ihr Fahrrad vor das Ladenfenster und betrachtete das Auto. Eine geradezu magische Anziehungskraft ging von ihm aus. Bilder schossen durch Lisas Kopf, dazu Gerüche, Geräusche und Gefühle: Schneeflocken, Tannennadeln, Zimt, Freude, Überraschung, Knistern von Kamin und Papier. Lisa wusste: dieses Feuerwehrauto gehörte unter einen Weihnachtsbaum. Sonst nirgendwo hin.

Als Lisa mit dem Paket wieder aus dem LAden kam, war sie von Glück durchströmt. Frau Kramer hatte das Auto in das schönste Geschenkpapier eingepackt, mit einer großen Schleife drumherum. Das würde prächtig aussehen unter dem Weihnachtsbaum im Schein der Kerzen. Das Feuerwehrauto wäre dann endlich dort, wo es hingehört.

Als Lisa den Baum nach draußen gestellt hatte, die Nadeln zusammengefegt und die Lichterkette eingerollt hatte, nahm sie das Paket in die Hände. Sie strich mit ihren Fingern über das ausgeblichene Geschenkpapier, griff mit ihren zittrigen Händen die Enden des Geschenkbandes, zog leicht daran. Dann hielt sie inne, betrachtete das Paket. Sie nahm es in die Hand, schloss kurz die Augen, dachte an das leuchtende Rot und das die grellgelbe Leiter.
Dann nahm sie das Paket udn legte es zu der Lichterketten und Christbaumkugeln in die Kiste.
So wie in all den Jahren zuvor.

Suchworte: bicycle + christmas
Zeit: 17 Minuten, 21 Sekunden

bookmark_borderFesttafel

Embed from Getty Images

Festlich steht die Tafel dort
und wartet auf die Gäste
die kommen heut zu diesem Ort
zu feiern dieses Fest.

Die Kerzenleuchter scheinen hell
auf weiße Serviette
wer hier gleich sitzt, der merkt dann schnell,
hier zählt die Etikette.

Die Festgans dampft nun in der Küche
in der der Diele klappern Schuhe
Begrüßungs- und Froh-Weihnachts-Sprüche
vertreiben jetzt die Ruhe

Darauf folgt frohes Stühlerücken
Messerwetzen, Gläserklingen
Die Mutter darf die Gans zerpflücken
der Vater Weihnachtslieder singen.

Die Tafel, stumm und prächtig, lässt
all das zu, Gesang, Geschwafel.
Den ganzen Tag steht sie hier fest.
sie ist ja eine Festtagstafel.

Suchworte: plate + christmas
Zeit: 13 Minuten, 55 Sekunden

bookmark_borderDer Schneemann

Embed from Getty Images

Da stehst du nun,
der Mund biegt sich vor Schmerz,
den Schweiß auf der Stirn,
doch noch Eis in dem Herz.

Der Hut verrutscht,
der Arm fiel schon ab
zerfließt du jetzt langsam
in dein grasnasses Grab.

Die Zeit ist jetzt um,
du bist nicht mehr schön,
Weihnacht‘ ist vorbei,
ich will dich nicht mehr seh’n.

Suchworte: nun + christmas
Zeit: 2 Minuten, 23 Sekunden

bookmark_borderSäckchen, Säckchen

Noch 94 Tage bis Weihnachten

Embed from Getty Images

Säckchen, Säckchen – was wirst du wohl bringen?
Was verbirgt sich in dir an gar wunderlich‘ Dingen?
Ist es wieder Schokolade?
Ein kleines Glas mit Marmelade?
Ein Puppenschuh? Ein Spielzeugtier?
Ach bitte Säckchen, sag es mir!

Suchwort: synthetic + christmas
Zeit: 1:16

bookmark_borderKaffee mit Zimt

Noch 95 Tage bis Weihnachten

Embed from Getty Images

„Kaffee mit Zimt!“ sagte Jan auf meine etwas platte Frage was er denn dort trinke, „Und das schmeckt?“ fragte ich weiter. „Ja klar. Für mich gehört das seit zwei Jahren einfach zum Advent dazu: morgens einen schönen Kaffee mit Sahne und Zimt.“ erklärte Jan. Ok, ich wollte es versuchen. Und ich muss sagen, es schmeckte gar nicht mal so schlecht.  Und dann erzählte Jan mir, wie er zu dieser Angewohnheit kam. Vor zwei Jahren – da war ich noch nicht sein Mitbewohner – hatte er wohl eines Abends etwas zuviel getrunken. Keinen Kaffee, sondern Vodka. Auf einer Party, wie man das in Studentenkreisen wohl ab und zu tut. Nun ja, die Party war wenigstens gut gewesen, ein rauschendes Fest könnte man sagen. Doch am nächsten Tag rauschte dafür Jans Kopf immernoch. Dazu kam, dass er nicht in seinem Bett, nicht in seiner Wohnung aufwachte. Das soll vorkommen. Insgesamt waren sie zu viert an diesem morgen: Jan, eine von ihm nicht namentlich erwähnte aber als „durchschnittliche Schönheit“ bezeichnete Frau – und ihre zwei Kater. Als beide mehr recht als schlecht aus dem Bett geklettert und sich ihrer Situation bewusst geworden waren, begann ein wohl heiteres Wehklagen ob der jeweils zu spürenden Alkoholnachwehen und gegenseitiger Beteuerungen, dass das so nicht hatte enden  sollen. Wohlgemerkt bezogen sie dies auf die letztendliche Alkoholmenge. Die anschließende nach bereuten sie, wenngleich oder gerade wegen gewisser Ermangelungen der Erinnerung, wohl einvernehmlich nicht. Wie dem auch sei, versuchten Sie danach die Kater mit Hausmitteln zu bekämpfen. Aber nichts half schnell genug. Dann jedoch half der Zufall. Die ganze Geschichte spielt sich im Advent ab. Und die wie gesagt anscheinend durchschnittliche Schönheit hatte tags zuvor Weihnachtsplätzchen gebacken, war dann jedoch hals über kopf zur Party aufgebrochen und so lag in der Küche noch allerlei Backzutatenzeug herum. Und als nun Jan, immer noch etwas benebelt nach einem Kaffeelöffel griff, erwischte er eine umherliegende Zimtstange. Nicht willens oder nicht fähig diese gegen einen Löffel zu tauschen, rührte er damit kräftig in seinem Kaffee, trank danach und verspürte einen eigenartigen aber leckeren Zimtgeschmack im Kaffee. Und außerdem verschwanden kurz darauf seine Kopfschmerzen – so meint er sich zumindest gefühlt zu haben. Ein Katermittel war gefunden.
„Und jetzt trinkst du das aus Profilaxe gegen Kater oder was?“ fragte ich.
„Nein,“ sagte Jan, „mir schmeckt es einfach. Und außerdem weckt der Geschmack Erinnerungen – zwar nur durchschnittliche schöne, aber ganz besondere.“
Danach stellte ich keine weiteren Fragen mehr.“

Suchworte: cup + christmas
Zeit: 16 Minuten, 19 Sekunden

bookmark_borderWünsche

96 Tage bis Weihnachten

Embed from Getty Images

Wünsche

Ihre Eltern glaubten nicht an Santa Claus. Sie glaubten an wenige Dinge. Sie gehörten zu den Menschen, die ihren Kindern lieber die Wahrheit sagten, auch wenn sie damit Träume zerstörten oder Ihnen glänzende Kinderaugen entgingen. So war es auch bei Weihnachten. Klar, sie feierten das Fest. Das gehörte ja dazu. Aber sie sparten sich diesen ganzen Märchenquatsch mit Santa Claus, Christkindchen und sonstigem Weihnachtsspuk. Die Geschenke, die unter dem Weihnachtsbaum lagen wurden von Mama und Papa gekauft, die Kinder durften auspacken und sich freuen. Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Danach ging man mehr oder weniger zur Tagesordnung über. Es wurde noch etwas feines gekocht und gegessen und sobald die Weihnachtsfeiertage vorbei waren, wurden die Christbaumkugeln wieder eingepackt, die Nadeln auf dem Wohnzimmerboden sorgsam zusammengefegt und der Weihnachtsbaum entsorgt. Endlich vorbei der ganze Spuk.
Für Emma aber nicht. Emma liebte Weihnachten. Sie liebte sowieso den Winter. Den Schnee, die Kälte, die klare Luft. Und ihren grünen Schal, den sie nur im Winter tragen konnte. Und wie gesagt, sie liebte Weihnachten. Sie war glücklich wenn Sie den Weihnachtsbaum in all seiner Pracht strahlen sah. Und überhaupt diese ganze Stimmung im Advent – in der Stadt und auf den Straßen. Dieses Leuchten und Duften, dieses fröhlich verzückte der Menschen. Das bezauberte sie.
Und die Idee bezauberte sie, dass es da jemanden gab, der den größten Zauber des ganzen Festes organisierte: Santa. Zu all ihren Freundinnen und Freunde im Kindergarten kam der Santa Claus. ER brachte dort die Geschenke – sie wurden nicht einfach von den Eltern gekauft und eingepackt.
Wie neidisch war sie auf Sue und Thomas, die im letzten Jahr erzählt hatten, wie sie nachts ihre Wohnzimmerdielen von Santas Stiefeln hatte knarzen hören. Und was für tolle Geschenke Santa gebracht hatte: Einen Raketenbausatz für Thomas und ein ferngesteuertes Auto für Sue. So etwas wollte sie auch haben. Aber ihre Eltern kauften ihr als Weihnachtsgeschenk nur langweilige Sachen. Ein Buch oder einen neuen Schlafanzug oder so etwas.
Aber dieses Jahr sollte es anders werden. Seit diesem Jahr konnte Emma ein wenig schreiben. Und mit der Schere umgehen. Und so hatte sie heimlich am ersten Adventssonntag als Mama und Papa noch schliefen einen Wunschzettel gebastelt – einen heimlichen für Santa! Mit der Schere hatte sie auf einem Spielzeugkatalog alles ausgeschnitten was sie sich wünschte: Ein echtes Kinderfernglas, ein Spielzeugtaxi, das Prinzessinnenhaus von Lego und – ihr größter Wunsch – genauso ein ferngesteuertes Auto wie das von Sue. Aber in blau.
Auf den Umschlag schrieb sie „Santa“ – das hatte sie von einer Weihnachtskarte abgeschrieben.
Dann zog sie sich Emma an. Ihre Stiefel, ihren Mantel, ihre Mütze, ihren grünen Schal, ihre Handschuhe. Leise öffnete sie die Haustür. Draußen schneite es. Sie lief die Straße hinab, am Schuladen und dem Frisör vorbei, links um die Ecke. Und da stand er. Der Briefkasten. Mit zitternden Händen nahm sie den Umschlag, musste sich auf die Zehenspitzen stellen damit sie den Briefschlitz erreichte.
Und dann warf sie den Wunschzettel ein.

Suchworte: lettebox + christmas

Zeit: 17:04